Geschichte

Ein Traditionsverein geht seinen Weg

Man schrieb den 26. Februar 1930, als die Gründungsväter des SV Borussia Emsdetten, ihren Worten Taten folgen ließen. In der Gaststätte Rasing (dem heutigen C-Dur) an der Südstraße 21, versammelten sich an diesem Tag rund 50 engagierte Erwachsene und Jugendliche, um ihren Traum eines eigenen Spiel- und Sportvereins Wirklichkeit werden zu lassen.

Die schlechte wirtschaftliche Lage Deutschlands seit Ende der 1920er Jahre und die dadurch hohen Arbeitslosenzahlen, hatten die vergangene Zeit bestimmt und die Gemüter bedrückt. Doch entgegen der Wirtschaftlichen Depression, fruchtete in Emsdetten der sportliche Gedanke. Vor allem in den Stadtteilen Höft und Heidberge war die Fußballbegeisterung der Jugendlichen in diesen Tagen immens stark ausgeprägt. Ebenso wie der Wille, den organisierten Spielbetrieb in dieser Disziplin aufzunehmen. So wurde in der Gründungsversammlung ein Sportverein geboren, der ohne zu zögern alle Notwendigkeiten in die Wege leitete um am Spielbetrieb teilzunehmen.

Die Zahl der Aktiven reichte dazu bereits aus. Zum ersten Vorsitzenden wurde Albert Voßkuhl bestimmt – die Gaststätte Rasing konsequenterweise zum Vereinslokal ernannt und dem neuen Verein der Name "Borussia Emsdetten" gegeben. Auch der damalige Verband stimmte dem Antrag der Zulassung zum Spielbetrieb zu. Allerdings erst mit halbjähriger Verzögerung. Schließlich hatte man mitten in der laufenden Saison den Antrag gestellt. Im September 1930 wurden dann die ersten Pflichtspiele bestritten – zu diesem Zeitpunkt noch ohne eigenen Sportplatz. Die Borussia spielte im hiesigen Stadion am Wasserturm. Die rasch wachsende Zahl der Mannschaften, die sich im rot-weißen Dress mit den Teams der anderen Vereine messen wollten, führte zu immer mehr Problemen bei der Platzbelegung. Schließlich war der junge Verein nur Gast auf dem Gelände. Es musste also eine eigene Sportstätte her.

Im Frühjahr 1931 pachtete der Vorstand ein geeignetes Gelände vom Landwirt Prenger-Berninghoff an der Nordwalder Straße zu Emsdetten. Unter den zahlreichen Arbeitslosen in Emsdetten fanden sich viele Freiwillige, die mit großem Eifer halfen, den Sportplatz zu Beginn des Jahres 1931/32 fertig zu stellen. Wenngleich die sportlichen Erfolge seit Vereinsgründung noch nicht die größten waren, erkannte man einen stetigen Aufwärtstrend. Der Zuwachs guter Fußballer, vor allem aus den nördlichen und westlichen Stadtteilen Emsdettens, ermöglichte weitere sportliche Erfolge, zwang aber auch schon zum Gedanken an einer räumlichen Veränderung. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten und dem erzwungenen Zusammenschluss mit dem Hausherrn des Geländes am „Teekotten“, der DJK Arminia Emsdetten, wurde im Jahre 1933/34 schließlich unser heutiges Sportgelände bezogen.